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ColdCut Cobra: Feuerwehren der Stadt Leer gehen mit Wasserstrahl durch die Wand


Loga - Ein Brand in einem Gebäude. Es bildet sich extreme Hitze. Im Inneren ist nichts zu sehen. Für die Einsatzkräfte der Feuerwehr ist das extrem gefährlich. Mit der herkömmlichen Technik müssen sie in das Gebäude hinein, um den Brandherd zu finden und ihn zu löschen. Bei der Feuerwehr Loga ist jetzt ein Gerät für die Feuerwehren der Stadt Leer stationiert, mit dem es deutlich sicherer für die Einsatzkräfte geht.

Die neue Technik nennt sich „ColdCut Cobra“ und wurde am Donnerstagabend feierlich von Bürgermeisterin Beatrix Kuhl an die Feuerwehr in Loga übergeben. Mit der „Cobra“, wie sie von den Einsatzkräften genannt wird, greifen die Wehrleute zunächst, durch die Wand, von außen an.


Und so funktioniert es: Die Cobra-Besatzung muss den Brandherd im Inneren eines Gebäudes zunächst mit einer Wärmebildkamera lokalisieren. Dann wird die Lanze des Löschgerätes auf eine Wand, eine Tür oder einen Fensterrahmen angesetzt. Auf Knopfdruck wird mit einem speziellem Sand-/Eisengemisch versetztes Wasser mit 300 Bar Druck auf das Objekt gespritzt. Dabei entsteht ein ca. vier Millimeter großes Loch, durch das dann extrem fein vernebeltes Wasser in den Raum geschossen wird.

Metall, Beton und Ziegelsteine, Hauswände, Autokarosserie und Flachdächer – „wir kommen eigentlich überall durch“, sagt Dominik Janßen, Ortsbrandmeister der Feuerwehr Loga. Ist das Material dicker und härter, dauere es eben länger.

Wegen der sehr feinen „Verneblung“ und der damit verbundenen großen Oberfläche wirke das Wasser extrem schnell auf das Feuer. Binnen weniger Sekunden lassen sich damit Temperaturen von 600°C auf unter 90°C herunter kühlen. Dabei braucht die „Cobra“ nur rund 60 Liter Wasser in der Minute, weshalb große Wasserschäden verhindert werden können. Danach kann ein Trupp unter schwerem Atemschutz die Nachlöscharbeiten unter deutlich sichereren Bedingungen durchführen.

Ursprünglich kommt die Technik aus Skandinavien. In Schweden müssen die Einsatzkräfte oft sehr große Distanzen zurücklegen, bis sie bei einem Feuer ankommen, was zur Entwicklung des Schneidlöschsystems „ColdCut Cobra“ geführt hat.

Eingesetzt wird die "Cobra" zukünftig im ganze Stadtgebiet von Leer und auf Anforderung auch darüber hinaus, denn auch bei Container-, Schiffs-, und Silobränden bringt die Technik des Schneidlöschsystems diverse Vorteile mit sich.

Bürgermeisterin Beatrix Kuhl übergab die Cobra am Donnerstagabend offiziell an die Leeraner Einsatzkräfte. „Bei dieser Art der Brandbekämpfung können wir dem Wunsch der Feuerwehr nach mehr Sicherheit nachkommen. Rat und Verwaltung der Stadt Leer entschiedenen sich im letzten Jahr für die Anschaffung. Und heute können wir die Cobra auf einem speziell dafür ausgebauten Anhänger, in den Dienst stellen.“

Auch Stadtbrandmeister Jan Doosje war am Donnerstag bei der Übergabe in Loga vor Ort: „Mit der neuen Technik kommen nun auch neue Aufgaben auf die Ortsfeuerwehr Loga zu. In den vergangenen Wochen fand ja schon eine intensive Ausbildung mit der neuen Technik statt.“

Im Juni werden zudem zehn Kräfte aus Loga zu einer speziellen Schulung nach Nordrhein-Westfalen reisen, um die Cobra unter diversen realen Brandbedingungen weiter zu testen.

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