Neermoor - Zu einem Großeinsatz ist es am Samstagnachmittag in Neermoor gekommen. Ein PKW wurde auf einem Bahnübergang von einem Zug erfasst. Mehrere Personen waren zum Teil schwer verletzt. Zwei Personen kamen beim dem Unglück ums Leben. Zum Glück handelte es sich hierbei nur um eine Einsatzübung. Die Einsatzkräfte der alarmierten Feuerwehr Neermoor sowie des Rüstwagens der Kreisfeuerwehr wussten jedoch noch nicht, dass es sich um eine Übung handelte. Beim Eintreffen der ersten Kräfte bot sich zunächst eine relativ unübersichtliche Lage. Auf dem Bahnübergang stand ein schwer beschädigter PKW, darin eine schwer eingeklemmte Person und ein Kleinkind. Ein ganzes Stück weiter auf dem Gleis stand ein Zug, eine Westfalen-Bahn, die aus dem Triebwagen heraus qualmte. Neben dem Zug lag ein Teil der abgerissenen Oberleitung und darauf eine vermeintliche Person, die wie auch die Eingeklemmten im PKW von einer Puppe gespielt wurden. Aufgrund der komplexen Einsatzlage entschied der Einsatzleiter nach der ersten Erkundung die Alarmstufe zu erhöhen. Alle Feuerwehren der Gemeinde Moormerland wurden nachalarmiert, zudem der Logistikzug der Kreisfeuerwehr mit dem Bahnrettungssatz. Über die Leitstelle wurde zudem ein Großaufgebot an Sanitätskräften und der Notfallmanager der Deutschen Bahn alarmiert. An der Einsatzstelle wurden verschiedene Abschnitte gebildet. Ein Teil der Kräfte befreite die Eingeschlossen aus dem verunfallten PKW während andere die Räumung des Zuges vorbereiteten. Rund 40 Statisten mimten die Fahrgäste im Zug, fünf von ihnen waren realistisch als Verletzte geschminkt. Über Leitern und eine Rettungsplattform wurden die Personen aus dem Zug befreit und zu einem Verletztensammelplatz geführt. Dort kümmerten sich die Kräfte der Sanitätsbereitschaften dann um die Personen. Auch die fünf Verletzten wurden dorthin gebracht und versorgt. Parallel zur Rettung der Personen hatte die Bahn die Oberleitung freigeschaltet und speziell ausgebildete Kräfte der Feuerwehr Oldersum nahmen eine Erdung vor. Im weiteren Verlauf wurde dann eine Brandbekämpfung an dem Zug durchgeführt. Die Übung auf der Bahnstrecke Leer-Emden war aufgrund eine sowieso bestehenden Sperrung der Strecke wegen Bauarbeiten möglich geworden. Als Beobachter nahmen deswegen auch Mitarbeiter der Bahn und der Bundespolizei teil. Rund drei Wochen wurde diese Großschadenslage vorbereitet. Gemeindebrandmeister Karsten Leerhoff war froh diese Übung mit Unterstützung der Deutschen Bahn durchführen zu können. Zudem hat dieser Einsatz einige Schwachstellen aufgezeigt, die jetzt aufgearbeitet werden müssen und Grundlage für die weitere Ausbildung sein werden. Nach etwas mehr als zwei Stunden konnte die Übung dann beendet werden. Bahnunfall - PKW vs. Zug MANV (Massenanfall an Verletzten) 29.10.2016 - 15:47 Uhr Neermoor - BÜ Wilhelmstraße